Die Kalkbreite – ein neues Stück Stadt
Portrait
Die Kalkbreite ist ein in vielerlei Hinsicht spezielles Autofrei-Wohnen- und Arbeiten-Projekt. Eine Rahmenbedingung ist die Integration einer Tramabstellanlage der VBZ. Eine Besonderheit ist auch das Raumkonzept: Im Durchschnitt über alle Wohnungen beträgt der Wohnflächenverbrauch pro Person max. 35 m2, inkl. den dem Wohnen dienenden Gemeinschaftsräume. Dieses Ziel wird erreicht durch eine Mindestbelegungsvorschrift (1 Mensch pro Schlafzimmer), die Auslagerung aller nicht dauernd gebrauchten Nutzungen wie Gästezimmer, Büroarbeitsplätze, Gästeküchen usw. sowie einen breiten Wohnungsmix mit einer grosse Zahl an grossen Wohnungen, bis 9.5 Zimmer. Das Konzept der kurzen Wege wird gefördert, indem ein Kino, Läden, Gastronomie, eine Arztpraxis, ein Geburthaus etc. eingemietet sind. Kulturelle Angebote sowie Einkaufsmöglichkeiten von verschiedenen Grossverteilern und Spezialitätenläden befinden sich in der Nähe. Die Kalkbreite liegt im zentralen Kreis 4 in Zürich. Durch die Haltestelle „Kalkbreite“ ist der Wohn- und Gewerbebau Kalkbreite mit zwei Tram- und einer Buslinie erschlossen. Der S-Bahnhof Zürich-Wiedikon liegt 200 Meter entfernt. Insgesamt werden 300 ebenerdige, gedeckte Veloabstellplätze erstellt. Zu den Servicedienstleistungen des Wohn- und Gewerbebaus Kalkbreite gehören die Vermietung von Elektrovelos, Anhänger sowie ein ganztags besetztes Office im Eingangsbereich, welches als Informations- und Koordinationsdrehscheibe funktioniert. Es dient auch als Depot für Warenanlieferungen. Auf Mobilitätsanreize, wie vergünstigte Abos usw. wurde bewusst verzichtet. Mobility-Standorte stehen in unmittelbarer Nähe viele zur Verfügung, so dass auf einen siedlungseigenen Standort an der Kalkbreite verzichtet wurde.
- 1-1.5 Zimmer in 3 Clusterwohnungen 30
- 1-1.5 Zimmer 2
- 2.5-3 Zimmer 14
- 4.5 Zimmer 13
- 5.5 Zimmer 8
- >5.5 Zimmer (bis 17) 11
- Wohnjoker 9
Gegenüber Baubewilligungsbörden: Gestaltungsplan, bindendes Mobilitätskonzept.
Gegenüber WohnungsmieterInnen:Mietverträge mit Verbot Autobesitz oder dauernde Nutzung.
Gegenüber GewerbemieterInnen:Mietverträge mit Verbot, dass die Angestellten mit dem Auto zur Arbeit kommen.
Siehe Kanton Zürich
Erfolgsfaktoren
- Klare Zielsetzung ab Projektbeginn
- Frühe Einbindung der politischen Entscheidungsträger
- Früher Beizug eines spezialisierten Verkehrsplaners
- Gut, klare, eindeutige Kommunikation
- Öffentlichkeitsarbeit
Stolpersteine
- Politische Widerstände
- Risiko von Einsprachen
Erkenntnisse
- Für die Vermietung von Wohnungen, Gewerbe- und Dienstleistungen im städtischen Raum ist die Autofreiheit kein Problem.
- Klare Zielsetzung, offene Kommunikation und breite Abstützung sind eine Voraussetzung für den Erfolg.