Die erste autofreie Siedlung der Schweiz
Portrait
Die erste autofreie Siedlung der Schweiz ist Realität. In Bümpliz Süd, dem aufblühenden Westen Berns, ist eine Wohnsiedlung entstanden, die in sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht einmalig und nachhaltig ist.
Die Siedlung Burgunder schliesst im Norden und Westen an ein traditionelles kleinmassstäbliches Wohnquartier an, wird südöstlich von der Bahnlinie Bern-Freiburg und nordöstlich von einem alten Fabrikareal begrenzt. Zusammen mit einem dritten Gebäude (Laubenhaus der wok Burgunder AG) umgeben die beiden von der npg AG erstellten, mit dem Qualitätslabel MINERGIE-P-ECO® zertifizierten, Stadthäuserzeilen einen gemeinsamen Zugangs- und Aufenthaltshof. In den beiden neu erbauten, von BSR Bürgi Schärer Raaflaub Architekten geplanten Liegenschaften stellt die npg AG 40 Wohneinheiten unterschiedlicher Grösse zur Verfügung.
Im Rieghaus, einem bestehenden Altbau, der erhalten blieb und welcher zusammen mit einer grosszügigen Grünfläche und einem Spielplatz den zentralen Kern der Siedlung bildet, befinden sich nebst zwei Wohnungen eine Kindertagesstätte sowie ein Gemeinschaftsraum. Das Rieghaus weist MINERGIE®-Standard auf.
- 1-1.5 Zimmer 0
- 2-2.5 Zimmer 16
- 3-3.5 Zimmer 28
- 4-4.5 Zimmer 28
- >5 Zimmer 8
- 3.5 Zimmer CHF 1'600 - 1'800
- 4.5 Zimmer CHF 2'150
Gegenüber Baubewilligungsbehörden: Verpflichtung zu nachträglicher Erstellung von Parkplätzen falls nötig.
Gegenüber MieterInnen: Mietverträge mit Autoverbot.
Siehe Kanton Bern
Erfolgsfaktoren
- Ein frühzeitiger Einbezug aller Betroffenen (Behörden und Anwohner) und eine offene Kommunikationskultur erlaubten eine vergleichsweise zügige Abwicklung des Bewilligungsverfahrens.
- Verwaltungsrat der npg AG setzte sich von Planungsbeginn an für die pionierhafte Umsetzung des Konzeptes ein und fand dabei breite Unterstützung, auch vom zuständigen Quartierplaner des Stadtplanungsamtes Bern.
- Gute Lage des Grundstücks in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Bern-Bümpliz Süd
Stolpersteine
- Die aktuelle Gesetzgebung entspricht nicht den Bedürfnissen der Bauträger und NutzerInnen. Der Zusatzaufwand, damit Bauen mit reduzierten Parkflächen bewilligt wird, verschlingt unnötig Ressourcen. Bereits rein ökonomisch denkende Bauträger verlangen eine Reduktion der Pflichtparkfelder, da diese mangels Nachfrage nicht mehr kostendeckend bewirtschaftet werden können.
Erkenntnisse
- Problematisch wird die Autofreiheit, wenn die Liegenschaft nicht eine reine Wohnnutzung aufweist. Beim erwerblichen Publikumsverkehr lassen sich Regeln kaum durchsetzen. Wir haben das Glück, dass unsere NichtwohnnutzerInnen voll hinter der Autofreiidee stehen und ihre KundInnen zur Unterstützung der Idee auffordern.
- Fragen stellen sich auch bei der Erteilung von temporären Ausnahmebewilligungen, bei der Definition von „Besucher“ und beim Warenumschlag. Hier ist ein gesundes Augenmass gefragt.
_Diese anderen Beispiele könnten Sie interessieren
«Obstgarten Ermesinde, Luxemburg-Limpertsberg»
Das Quartier der kurzen Wege für ein Leben ohne Auto
Äussere Grundstrasse, Affoltern am Albis
