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VCS Plattform Autofrei/Autoarm Wohnen VCS Verkehrs-Club der Schweiz

Glossar

Im Kontext dieses Projektes sind zentrale Begriffe „autofrei“ und „autoarm“. „Autofrei“ bedeutet in den meisten Fällen und umgesetzten Projekten kein vollständiger Verzicht auf Autos. Die beiden Begriffe beziehen sich auf die Verfügbarkeit von privaten Parkplätzen. Viele moderne Siedlungen werden heutzutage „verkehrsfrei“ oder „verkehrsarm“ konzipiert. Dabei werden die Parkplätze ausserhalb der Siedlung oder in grossen Tiefgaragen angelegt. Diese Art des „normalen“ heutzutage üblichen Planens und Bauens ist nicht Gegenstand dieses Projektes.

Autoarm

Die reduzierte Anzahl von Parkplätzen beträgt üblicherweise 0,21-0,5 Autos pro Wohneinheit. Motorräder und Motorfahrräder werden in der Regel zum zulässigen Auto-Kontingent gezählt. Das Vorhandensein von Motorfahrzeugen ist nicht die Regel und wird individuell geregelt (siehe auch „autofrei“). Die Zufahrt und Anordnung der Parkplätze wird ähnlich wie in „autofreien“ Siedlungen gehandhabt.

Autofrei

Die Parkplatzquote ist stark reduziert (0-0,2 Autos pro Wohneinheit), wobei Motorräder und Motorfahrräder in der Regel zum zugelassenen Auto-Kontingent gezählt werden. Das Halten von Motorfahrzeugen kann von der Verwaltung unter bestimmten begründeten Ausnahmefällen genehmigt werden. Erlaubnisse werden individuell erteilt, die Einhaltung der Regeln wird überwacht und bei Bedarf durchgesetzt. Die Zufahrt von Rettungsfahrzeugen, Lieferdiensten usw. in die Siedlung ist gewährleistet. Die Parkmöglichkeiten für Besucherinnen oder Service-Fahrzeuge werden in der Regel am Rand der Siedlung angeordnet, um den „autofrei“-Charakter der Siedlung zu betonen.

Car-Pooling

Die Organisation von Fahrgemeinschaften, auch bekannt als Mitfahrgelegenheiten, ist ein wichtiger Bestandteil der wohnungsbezogenen Mobilität, insbesondere für kürzere Strecken wie Einkäufe oder Veranstaltungen. Diese Fahrgemeinschaften können entweder privat organisiert werden oder über spezielle Internetplattformen vermittelt werden.

Car-Sharing

Ist die organisierte gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Autos, meist für kürzeren Gebrauch. In der Schweiz ist die Firma Mobility Car-Sharing Marktführer und wird mit dem Car-Sharing-Angebot gleichgesetzt.

E-Bike

Velo mit Tretunterstützung durch einen Elektromotor (Elektrovelo).

Energiestadt

Eine Energiestadt ist eine Gemeinde oder Stadt, die sich kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, den Klimaschutz und erneuerbare Energien sowie umweltverträgliche Mobilität einsetzt. Dafür erhält sie vom Trägerverein Energiestadt alle vier Jahre ein Label. Details siehe: https://www.energiestadt.ch/

Liegenschaftsverwaltung


Die Liegenschaftsverwaltung umfasst die Vermietung, die Verwaltung, den Betrieb und den Werterhalt von Immobilien im Auftrag der Wohnungseigentümer:innen (auch bekannt als Wohnbauträger). Die Zuständigkeiten und Kompetenzen der Liegenschaftsverwaltungen variieren stark, daher liegen Entscheidungen in einem MIWO-Projekt entweder bei der Liegenschaftsverwaltung oder bei der Eigentümerschaft.

Mikrozensus Mobilität und Verkehr

Repräsentative Befragung zum Verkehrsverhalten, zum Fahrzeugbesitz und -nutzung in der Schweiz. Diese wird vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE und Bundesamt für Statistik BFS alle fünf Jahre durchgeführt.

MIV

Motorisierter Individualverkehr, Motorfahrzeuge zur individuellen Nutzung wie Autos, Motorräder, Roller, Mofas.

MIWO – Mobilitätsmanagement in Wohnsiedlungen

Hier wird Mobilität als die Beweglichkeit von Personen im geographischen Raum verstanden – als ein Potenzial. Im Verkehr hingegen zeigt sich die tatsächlich realisierte Mobilität. Beide Begriffe können nicht gleichgesetzt werden, da Mobilität die individuellen Motive und Hintergründe stärker betont.

Mobilität

Unter Mobilität wird hier die Beweglichkeit von Personen im geographischen Raum verstanden – im Sinne eines Potentials. Im Verkehr zeigt sich die realisierte Mobilität. Beide Begriffe lassen sich nicht gleichsetzen, da Mobilität die individuellen Motive und Hintergründe stärker betont.

Mobilitätsangebot


Das Grundgerüst des Mobilitätsangebots an einem bestimmten Ort besteht aus der übergeordneten Verkehrsinfrastruktur, die vom Bund und Kanton bereitgestellt wird (zum Beispiel Strassen, Bahn- und regionale Busverbindungen), sowie dem zugehörigen Betrieb. Gemeinden können durch Zusatzangebote wie Ortsbusse oder die Beratung von Privatpersonen wesentlich zur Attraktivität des Mobilitätsangebots beitragen und dieses mithilfe geeigneter Massnahmen in die gewünschte Richtung lenken. Ebenso haben Wohnbauträger die Möglichkeit, durch Verbesserungen bei den siedlungseigenen Angeboten einen entscheidenden Beitrag zu leisten, da viele Wege direkt vor der eigenen Haustür beginnen oder enden.

Mobilitätsdienstleistungen

Unter Mobilitätsdienstleistungen werden Angebote verstanden, welche das Mobilitätsverhalten (der Bewohner:innen) beeinflussen. Mögliche Angebote sind: Mobilitätsinformation, Waren- und Paketannahme in der Siedlung, Car-Sharing-Angebote, Gutscheine, Velo- und Anhängerverleih etc.

Mobilitätsmanagement

Mobilitätsmanagement ist ein Ansatz zur Beeinflussung der Verkehrsnachfrage mit dem Ziel den Personenverkehr effizienter, umwelt- und sozialverträglicher und damit nachhaltiger zu gestalten. Mobilitätsmanagement bietet den Verkehrsteilnehmer:innen durch «weiche» Massnahmen aus den Bereichen Information, Kommunikation, Motivation, Koordination und Service Optionen, ihr Mobilitätsverhalten und ihre Einstellungen zur Mobilität zu verändern.

Motorisierter Individualverkehr MIV

Sammelbegriff für den Verkehr mit Personenwagen, Motorrädern, Kleinmotorrädern und Mofas.

Nahversorgung

Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen des kurz- und mittelfristigen Bedarfs im unmittelbaren Wohnumfeld. Der Begriff wird häufig auf den Lebensmittelbereich eingeengt. Mit gemeint ist hier aber etwa auch der Bancomat oder die Poststelle.

Öffentlicher Verkehr (ÖV)

Sammelbegriff für kollektiven fahrplangebundenen Verkehr mit Bahn, Bus, Tram, Postauto, Schiff etc.

Parkplatzbewirtschaftung

Zeitliche Einschränkung und/oder Erhebung von Gebühren für die Nutzung von Parkanlagen.

Quartier

Unter einem Quartier verstehen wir hier einen zusammenhängenden Teil einer grösseren Ortschaft, der gemeinsame Anlaufstellen aufweist, wie Einkaufsmöglichkeiten und kulturelle Einrichtungen wie Quartiertreffs und Bibliotheken. Die Wohnungen in einem Quartier gehören in der Regel verschiedenen Wohnbauträgern. Die Verantwortung für die Entwicklung des Quartiers liegt in der Regel bei der Gemeinde.

Siedlung

Unter dem Begriff Siedlung wird in diesem Bericht eine Einheit von Wohnungen verstanden, welche einem einzigen Wohnbauträger gehören bzw. von diesem verwaltet werden. Entsprechend werden Entscheide für mögliche Massnahmen im Mobilitätsmanagement von diesem getroffen.

Sondernutzungsplanung

Spezielle Rechtsetzung, welche von Gemeinden bezüglich einem Bauprojekt erlassen werden können, welches seiner Grösse, Nutzungsvielfalt wegen ausserhalb des ordentlichen Baugenehmigungsverfahrens behandelt wird.

Verkehr

Verkehr ist die Bewegung von Personen und macht die räumliche Mobilität sichtbar (siehe Mobilität).

Wohnbauträger

Als Wohnbauträger wird die Organisationseinheit bezeichnet, welche als Eigentümer:in über eine grössere Zahl von Wohnungen am gleichen Standort (Siedlung) verfügt und für deren strategische Ausrichtung verantwortlich zeichnet, hier namentlich für die Entscheidungen im Bereich Mobilität. Der Wohnbauträger kann die Zuständigkeit für einzelne Massnahmen oder Massnahmenpakete an die Liegenschaftsverwaltung delegieren.

Wohnungsbezogene Mobilität

Wohnungsbezogene Mobilität ist diejenige Mobilität, welche BewohnerInnen einer Siedlung von Ihrer Haustüre aus, respektive zu dieser zurück unternehmen. Das Mobilitätsverhalten der Bewohner:innen kann mit verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, etwa der Lage der Wohnung, der Anbindung an den ÖV oder der Ausstattung mit Mobilitätsdienstleistungen.

2000-Watt-Gesellschaft

Die 2000-Watt-Gesellschaft strebt eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft an, in der jeder Mensch heute und in der Zukunft Anspruch auf eine gleich grosse Energiemenge hat. Weltweit stehen etwa 2000 Watt Primärenergie pro Person nachhaltig zur Verfügung.
Details siehe www.2000watt.ch

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