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«Obstgarten Ermesinde, Luxemburg-Limpertsberg»

Die Stadt Luxemburg hat das Projekt «Obstgarten Ermesinde – autofrei leben» mit einem Architektur-Wettbewerb lanciert. Ihre Absicht war die aktive Förderung der nachhaltigen Entwicklung in der Stadt. Nach der Wahl des Siegerprojektes und der längere Zeit dauernden Planungsphase, konnte der symbolische Spatenstich am 27. Juni 2017 gefeiert werden – im Beisein der Bürgermeisterin Lydie Polfer und weiterer hochrangiger Gäste. Die neue – im Jahr 2020 fertig gebaute - Siedlung im Herzen von Luxemburg-Limpertsberg wird autofrei erstellt. Es werden keine Parkplätze angeboten und die Bewohnenden erhalten zudem keine Parkkarten im öffentlichen Raum. Dank seiner exzellenten Erschliessung, ein Kilometer vom Zentrum entfernt, ist eine Mobilität der kurzen Wege – zu Fuss, mit dem Velo und dem ÖV möglich. Bei der internen Erschliessung wird zudem dem Velo die absolute Priorität gegeben. Die Siedlung ist ausschliesslich für Menschen ohne eigenes Auto reserviert.

Geplante Nahversorgungs-Einrichtungen direkt in der Siedlung werden die Wege reduzieren. Weitere Angebote sind in weniger als 700 Meter Entfernung zu finden: Einkaufsläden, Cafés, Schulen, Sportplätze, Parks etc.

Das Projekt umfasst 45 Wohnungen von unterschiedlicher Grösse und Anordnung für Einzelpersonen, Familien oder für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Alle 9 Gebäude werden wie vom Luxemburgischen Gesetz gefordert in Passivbauweise mit der Energie-Effizienz-Klasse A erstellt - mit Ausnahme des erhaltenen historischen Gebäudes der Rosenzüchterei Gemen & Bourg (siehe weiter unten).

Dieses Pilotprojekt schafft eine gute Lebensqualität und die öffentlichen Plätze schaffen Möglichkeiten für soziale Begegnungen. Zudem ist es möglich, das Projekt mit tieferen Kosten zu realisieren. Damit werden erschwingliche Miet- und Verkaufspreise für die Wohnungen erzielt.

Eine Spezialität des Projektes ist die Rettung des Hauses der altehrwürdigen Rosenzüchterei Gemen & Bourg. Diese war der Sitz der wichtigsten Produktion von Rosen – weltweit! Am Anfang des 20. Jahrhunderts, wurden an diesem Ort jährlich mehr als 2 Millionen Rosen produziert und in die ganze Welt verkauft. Die Bürgermeisterin Lydie Polfer selbst hat sich für den Erhalt dieses historischen Hauses und die Integration in das Projekt «Verger Ermenside» eingesetzt. Fruchtbäume werden auf einer Fläche von 2‘060 Quadratmeter gepflanzt, dazu hat es Hecken mit Haselnuss, wilden Rosen, Holunder, Weissdorn etc., welche von den Vögeln sehr geschätzt sind. Die grüne Umgebung wird den Bewohnenden erlauben, selber Kulturen anzupflanzen – etwa eigenes Gemüse.

Die herausragenden Details dieses in jeder Beziehung beispielhaften Projektes:

  • Erhalt der bereits auf dem Areal existierenden Bäume
  • Anordnung von Wasserelementen mit dem Ziel, interessante und spielerische Orte für alle Jahreszeiten zu kreieren; Kinder können überall im Obstgarten spielen
  • Respekt vor dem menschlichen Massstab, indem im Innern dieses Obstgartens die Gebäude in der grossen Mehrheit 3 Etagen nicht überschreiten
  • Die umgebenden Oberflächen sind vollständig unversiegelt
  • Begrünung auf allen Häusern und Flächdächern
  • Bildung einer Siedlung mit einer starken sozialen Identität
  • Realisierung von 5 Wohnungen unterschiedlicher Grösse für Menschen mit eingeschränkter Mobilität
  • Einheimische robuste Vegetation und Trockenmauern, welche die Entwicklung der Fauna und Flora fördern

Quellen :

Ville de Luxembourg, 2018 : https://www.vdl.lu/la-ville/engagements-de-la-ville/developpement-urbain/vivre-sans-voiture

Luxemburger Wort, 2017 : https://www.wort.lu/fr/luxembourg/vivre-sans-voiture-a-limpertsberg-nouveau-concept-d-habitat-vert-et-sans-voiture-5953c903a5e74263e13c3224

Wunnen magazine, 2017 : http://www.wunnen-mag.lu/actualite/premier-coup-de-pelleteuse-pour-un-lotissement-unique-en-son-genre.htm